Bereits vergangene Woche konnte die Ukrainerin Anasatsiia Bytko mit ihrem Einblick in ihr Leben und ihrer Flucht aus der Ukraine junge Erwachsene in ihren Bann ziehen. Mit solchen Erfahrungsberichten aus erster Hand vermitteln wir aktuelles Weltgeschehen anschaulich und erlebbar und schaffen so einen direkteren Zugang für unsere Teilnehmenden. Dies zeigten auch die interessierten Fragen an unsere Referenten, die mit ihren treffenden Antworten den Zuhörer:innen wertvolle Informationen mitgaben und für die Thematik sensibilisierten.
Der weitgereiste und in vielen Kulturen sich zuhause fühlende Afghane Nadir Noorzai gab in seinem Vortrag einen detailreichen und verständlichen Abriss der neueren Geschichte und aktuellen Situation Afghanistans.
In den siebziger Jahren war Kabul noch Durchgangsstation westeuropäischer Hippies auf dem Weg nach Indien. Heute ist diese Stadt Hochburg der Taliban, deren religiöser Fundamentalismus, so Nadir Noorzai, Afghanistan den Weg in die Moderne noch lange versperren wird.
Nichts macht dies deutlicher als zwei Fotos, die er uns zeigt und gegenüberstellt: junge Frauen in westlicher Kleidung an einer afghanischen Universität in den frühen siebziger Jahren und das Bild zweier in Burkas vollverhüllten Frauen aus heutigen Tagen. Die Lage der Frauen und Mädchen ist angespannt, aber so ist auch die Lage der Menschenrechte und der wirtschaftlichen Situation dort.
Flucht aus der Ukrainie – Anastasiias Weg
In ihrem Vortrag im vollbesetzten Hörsaal berichtete Anastasiia Bytko von ihrer Heimatstadt Mekolajiw in der Ukraine, von ihrer zweiwöchigen Flucht und von ihrem neuen Leben in Deutschland. Begleitet von Bildern und kurzen Filmausschnitten wurden ihre Schilderungen konkret vorstellbar.
Die Zuhörer:innen zeigten sich berührt und stellten interessiert Fragen: "Wie könnte der Krieg beendet werden? Könnten Sie sich vorstellen, dass die Ukraine auf Gebiete verzichtet? Wie nehmen Sie jetzt Kontakt zu Ihren Verwandten auf? Was kann ich tun, um den Menschen in der Ukraine zu helfen?"
Seit dem Beitritt ins weltweite Schulnetzwerk der UNESCO hat die Berufsschule mit zahlreichen Veranstaltungen vielfach die Ideen der internationalen Verständigung und des interkulturellen Lernens in den Schulalltag eingebracht. Dabei stehen die Vermittlung von Werten wie Demokratie, Menschenrechte, Toleranz und Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Vordergrund.