Arbeitnehmer mit Beeinträchtigungen sehen sich immer noch mit vielen Vorurteilen konfrontiert. Einer, der es trotzdemin eine passende Arbeitsstelle geschafft hat, ist Simon Stecker aus Edenkoben.
Bei dem 25-jährigen wurde im Alter von 16 Jahren ein Gehirntumor festgestellt. Dieser konnte bei einer langwierigen Behandlung entfernt werden. Not-OP und Chemo. Das hat den damaligen Schüler aus seinem Alltag gerissen. Als der Tumor entfernt wurde, musste auch ein Teil des Gehirns entfernt werden. Steckers Aufmerksamkeitsvermögen ist seitdem eingeschränkt.
Trotzdem bemühte er sich um eine Ausbildung. Stecker hat am Berufsbildungswerk Neckargemünd eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement absolviert. Die Ausbildung beim BBW ist den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen angepasst. In kleinen Gruppen und geschütztem Rahmen werden dieselben Inhalte vermittelt wie an herkömmlichen Ausbildungsinstituten. Den Abschluss hat Stecker im Oktober 2017 gemacht.
Simon Stecker, der seit Anfang 2018 in der Verwaltung des Julius-Kühn-Instituts (JKI) in Siebeldingen arbeitet, hat die Probezeit geschafft. „Nach dem Vorstellungsgespräch dachte ich, ich hab’s versemmelt“, gesteht
Stecker. Seine offene und sympathische Art ist Heck aber sofort aufgefallen. Letztendlich haben Steckers EDV-Kenntnisse den Institutsleiter Reinhard Töpfer überzeugt. Der Job, in dem Stecker der Personalverwaltung
zuarbeitet, ist eine Halbtagsstelle und passt damit optimal zu seinen speziellen Bedürfnissen.