Wie können Systeme geschaffen werden, die den unterschiedlichsten Bedürfnissen Halt und Heimat geben können? Wie gelingt es den Jugendhilfeeinrichtungen, Betreuungskarrieren zu vermeiden und zeitnah (niedrigschwellige) bedarfsorientierte Hilfe anzubieten?
Kann ein Hilfesystem einen Systemsprenger überhaupt dauerhaft „aushalten“? Kann es ihn trotz knapper Ressourcen, chronisch dünner Personaldecken und angesichts ständiger Eskalationen auf der Wohngruppe dennoch irgendwie im gewohnten Setting halten?
Unbestritten ist: Unsere Gesellschaft als Ganzes trägt für die jungen Menschen die Verantwortung. Fakt ist auch, dass jeder Übergang zwischen den Hilfesystemen, jeder Wechsel des Settings, eben dieses „weitergereicht werden“ eine positive Prognose unwahrscheinlicher macht. Die Folge: Viele Betreuungskarrieren enden im Jugendarrest. Eine Katastrophe für die jungen Menschen, eine Niederlage für ihre Betreuenden und volkswirtschaftlich das mit Abstand teuerste Szenario.
Wie können also endlich resilientere Hilfesysteme entstehen. Strukturen, die „Aushalten“, Abbrüche verhindern, und damit helfen, solche Eskalationsspiralen zu vermeiden?
Bereits seit vierzehn Jahren bieten unsere Jugendhilfe-Fachtagungen insbesondere Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Behörden, Schulen sowie Fachkräften eine Plattform zum gegenseitigen Austausch und zur ganzheitlichen Betrachtung eines aktuellen Themas im Bereich der Jugendhilfe. Vielen Dank an unsere Referenten und Podiumsgäste für spannenden Input und unzählige neue Ansätze.